Fotos: Candy Welz

438 Tage Nsu-Prozess

Ein dokumentarisch-performatives Reenactment aus dem funkhaus weimar


Kunstfest Weimar - 25.08.- 11.09.2021

Das Kunstfest Weimar nimmt den Jahrestag der Enttarnung der drei Haupttäter*innen des NSU-Komplexes 2011 zum Anlass den NSU-Prozess theatral aufzuarbeiten. In den Fokus rücken dabei vor allem die Opfer sowie die Leerstellen in der Aufklärung. Auch heute noch sind die Hintergründe des NSU-Komplexes unklar: Die Frage nach rechten Netzwerken sowie Verstrickungen behördlicher Organe bzw. Mitwisser- und Mittäterschaft von staatlichen Strukturen sind – trotz der Untersuchungsausschüsse und des NSU-Prozesses am OLG München – nach wie vor nicht befriedigend beantwortet.

Als dokumentarisch-performatives Reenactment wird eine kondensierte Rekapitulation des Prozesses entlang unterschiedlicher thematischer Schwerpunkte, auch in Bezug auf die Gegenwart zu sehen sein. In 17 Kapiteln an 17 Tagen werden die Problemkomplexe des Münchner NSU-Prozesses verhandelt und unterschiedliche Perspektiven auf den Prozess sowie auf die bis heute nicht geklärten Fragen eröffnet. Dabei werden jeden Tag neu Rollen von Weimarer Bürger*innen, Prozessbeteiligten oder Personen des öffentlichen Lebens übernommen.

Im Anschluss an jede Vorstellung findet ein Gespräch mit Beteiligten und Expert*innen statt, das den Diskurs über die verhandelten Problemkomplexe weiterführt und vertieft.

Regie: Nuran David Çalis
Text & Dramaturgie: Tunçay Kulaoğlu
Bühne: Irina Schicketanz
Kostüme: Sara Drasdo
Musik: Vivan Bhatti
Video: Kate Ledina, Arian Wichmann

Mit Rosa Falkenhagen, Sebastian Kowski, Nadja Robiné, Krunoslav Šebrek u.a.

Gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung

Eine Produktion des Kunstfest Weimar, in Koproduktion mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar, Förderverein Buchenwald e.V., Licht ins Dunkel e.V., Lokaler Aktionsplan Weimar, Nsu Watch, Jena Kultur und KEIN SCHLUSSSTRICH! Ein bundesweites Theaterprojekt zum Nsu-Komplex